Mit freundlicher Genehmigung des SCHWARZWÄLDER BOTEN, 06.02.2018, Autor: Werner Lissy:
Meßstetten-Unterdigisheim. Die heiße Phase der Fasnetskampagne hat der Narrenverein Deichelmäus am Samstagnachmittag in Unterdigisheim mit einem kleinen Ortsumzug und dem Narrenbaumstellen begonnen.
Nur wenige Zuschauer säumten die kurze Umzugstrecke bei der neu renovierten Festhalle, als die Feuerwehr den langen, mit bunten Bändern und einem Kranz geschmückten Narrenbaum zu seinem Standort im Ortszentrum gebracht hat. Gefolgt von der Unterdigisheimer Musikkapelle, die mit neuen, knallroten Jacken und wärmenden Fließjacken ausgestattet wurden, sowie dem Elferrat mit der Vorsitzenden Ramona Stein, den Brunnenmachern und den Deichelmäusen ging es zum Dorfplatz wo der Narrenbaum an seinem Standort aufgestellt worden ist.
Dies war unter den Klängen von Fasnetsliedern die von der Musikkapelle gespielt worden sind, die Aufgabe der Feuerwehrmänner. In vier Gruppen stellten sie unter anstrengender Muskelkraft mit Hilfe von sogenannten Schwalben den Narrenbaum auf. Dies kostete einige Zeit, aber als das sichtbare Zeichen für die Fasnetszeit fest in seine Verankerung gehievt war und wie eine Eins da stand, brandete der Applaus von den Zuschauern auf, worüber sich die geschafften Feuerwehrmänner sichtlich gefreut haben.
Die Vorsitzende des Narrenverein Deichelmäus, Ramona Stein, führte die kleinen Deichelmäuse nun zum Narrenbaum, damit diese freudig zu dem Unterdigisheimer Narrenmarsch um den mächtigen Baum tanzten.
Alle Narren, die Feuerwehr, die Musikanten und die Gäste begaben sich nun in die frisch renovierte, helle, lichtdurchflutete Festhalle um noch ein paar nette Stunden in geselliger Runde zu verbringen. Ramona Stein hieß alle mit dem dreifachen Narrenruf „Deichel-Mäus“ willkommen und freute sich darüber, auch Gäste von der befreundeten Narrenzunft „Halda-Wahler“ aus Bärenthal begrüßen zu dürfen.
Bei dem schönen Nachmittag hat die Musikkapelle mit schmissigen Fasnetsliedern zur guten Unterhaltung ebenso beigetragen wie die kleinen Deichelmäus mit dem Maustanz und die Show-Teenies mit einer gelungenen Tanzdarbietung.
Nun geht es am Schmotzige Doaschdeg mit dem traditionellen Wurstwagen, der Kindergartenbefreiung und dem Absetzen des Ortsvorstehers Erhard Karle, der ebenfalls bei dem bunten Treiben in der Festhalle dabei gewesen ist, weiter. Am Samstagabend freuen sich die Mitglieder des Narrenvereins Deichelmäus ihren bunten Abend in der nun viel Platz bietenden Festhalle veranstalten zu können, wozu sie sich viele Besucher erhoffen.
[Bilder vom Narrenbaumstellen findest du hier.]
Die "Bischemer Kröten" aus Tauberbischofsheim waren anlässlich ihres 66-jährigen Bestehens in diesem Jahr Veranstalter des 23. Freundschaftstreffens des Bundes Deutscher Karneval sowie des 36. Fränkischen Narrentreffen im Narrenring Main-Neckar. Bei diesem Treffen am ersten Februarwochenende waren auch die Deichelmäus mit ihrer Zunftmeisterin und gebürtigen Tauberbischofsheimerin Ramona Stein dabei. Die Deichelmäus nahmen nicht nur sonntags am Narrenringumzug teil, sondern auch am Vorabend am Großen Brauchtumsabend, wo sie ihre Zunft vorstellten und ihren Maustanz aufführten.
Mit freundlicher Genehmigung des ZOLLERN-ALB-KURIERS, 03.02.2010, Autor: Volker Schweizer:
Ramona Pönisch fühlt sich schon lange nicht mehr als “Reig’schmeckte”. In Unterdigisheim kennt sie mittlerweile jeder, in Narrenkreisen sowieso. Die 37-Jährige leitet seit dieser Saison die muntere Schar der Deichelmäuse.
Unterdigisheim. Selbstbewusstsein präsentierte sie “ihre” Zunft beim ersten großen Auftritt in Heinstetten. Von Aufregung keine Spur – trotz der vielen Fernsehkameras. Im Interview mit Sonja Schrecklein erzählte sie mit viel Witz und Charme die Geschichte des Narrenvereins. Schrecklein blieb dabei die Herkunft der “Narrenmutter” natürlich nicht verborgen. Sie stammt ursprünglich aus Tauberbischofsheim, war dort Mitglied bei den “Bischemer Kröten”.
Auf den Heuberg kam Ramona Pönisch durch ihren Ex-Mann. Der musste, nachdem man die Kaserne in Lauda-Königshofen geschlossen hatte, in Meßstetten Dienst tun. Den Entschluss, auch nach der Scheidung auf der rauen Alb zu bleiben, hat Pönisch nicht bereut. Tochter Vanessa stimmt ihr zu.
Dass Unterdigisheim für beide schon zur zweiten Heimat geworden ist, liegt mit Sicherheit an der herzlichen und aufgeschlossenen Art von Mama Ramona. “Grüß’ die Leute“, hatte ihre Mutter ihr geraten. Und so dauerte es nicht lange, bis die quirlige Frau, die als Büroleiterin bei der Textildruckerei Mayer beschäftigt ist, zu den Deichelmäusen stieß. Denn närrisch war sie schon immer. In ihrer alten Heimat leitete sie eine Tanzgruppe und das Männerballett. Als “Kommandeur der Garde” saß sie sogar in der Führungsriege.
Ramona Pönisch macht keinen Hehl daraus, dass ihr die schwäbische Fasnet besser gefällt. “In Tauberbischofheim war es üblich, in Anzug und Krawatte zur Prunksitzung zu gehen. Es war eine eher steife Veranstaltung”, erinnert sie sich.
Seit 2004 leitet Ramona Pönisch die Tanzgruppen des Narrenvereins, darunter auch die von ihr ins Leben gerufenen “Showteens”. Im November 2009 schlug dann ihre große Stunde. Die Deichelmäuse wählten sie zur Vorsitzenden. Zunächst wollte Pönisch nur als Beisitzerin im Ausschuss mitarbeiten. Bis dann der Abend kam, der sie, “was recht selten vorkommt”, sprachlos werden ließ. Karin Boss und Dirk Stumpp hatten sie an der Haustür mit der Frage überfallen, ob sie sich auch das “I-Tüpfelchen”, das Amt der Vorsitzenden, vorstellen könnte. Pönisch zögerte zunächst, nach der Abarbeitung einer Pro-und-Contra-Liste während eines dreitägigen Wellness-Urlaubes sagte sie aber Ja. Nunmehr ist die Unterdigisheimerin Nachfolgerin von Josef Leute und Chefin von mehr als 240 Mitgliedern, davon rund 170 Hästräger.
Ans Maskenabstauben am Dreikönigstag in der Zunftstube erinnert sie sich ungern: “Meine Knie haben bei der Begrüßung furchtbar gezittert.” Jetzt freut sie sich auf die Dorffasnet und die letzten Auswärtsauftritte, die die Deichelmäuse zum Kinderringtreffen nach Stein, zum Brauchtumsabend nach Dormettingen und zum Umzug nach Erlaheim führen. Am Fasnetsdienstag geht's außerdem zum Fasnetsmarkt nach Nusplingen und zum Umzug nach Gosheim.
Nach den närrischen Tagen plant Ramona Pönisch einen Ausflug nach Tauberbischofsheim. Höhepunkt dabei wird der Besuch der Distelhäuser Brauerei sein.